Resümee

Es waren eine Reihe von Ländern, die ich, kurz nach Ende der Tour, schon selbst nur stockend hintereinander aufzählen kann. Aber es war halt „der Balkan“. Wenn mich jemand (der nicht den Blog gelesen hat) fragt „Und, wie war’s?“, dann ist das der Aufhänger für dieses Resümee. Was fällt mir als erstes ein, was war…

Home run

Um 06:00 hörte ich noch den Regen ans Dachfenster meiner Kemenate klopfen, Harald war sich sicher, dass das um 06:35 aufhört. Selten war Harald so exakt. Die Berge noch in zurückgelassenen Wolkenfetzen: Den Wurzenpass habe ich mir bei Aussicht auf Nebel gespart, und bin noch in Slowenien auf die Autobahn. Karawankentunnel 8,50€, Tauerntunnel 14,40€ (immer…

Slalom

In der Früh stand das Auto immer noch vor der Garage, das Rausfahren erwies sich als nicht so einfach wie gestern das Reingefummel. Aber ein kräftiger Mann vom Hotel half mir, Tornado ein bisschen umzuheben, und so kam ich vorbei. Der Fahrer des Fahrzeugs schliefe noch, so der Mann. Aha, also doch ein Hotelgast. Gestern…

Sackgasse

Gestern musste ich ja zweimal umdrehen, weil die „rote Bundesstraße“ sich in einen heiklen Schotterweg verwandelte. Ok, im Hotel haben sie mir erklärt, das lag an dem Unwetter im letzten Oktober. Aber die Umwege sind hier halt enorm, so fürchterlich viele Straßen führen nicht durch die Berge. So bin ich dann hoffnungsfroh einer Straße gefolgt,…

Planänderung

Ungarn ist mir ja nicht so sympathisch: zum einen mit dem Motorrad langweilig,  und zum anderen geht mir deren Chef gewaltig auf die Nerven. So habe ich den Plan geändert und durchquere Serbien Richtung Bosnien. Der kleinen Grenzübergang war nicht frequentiert,  und so hatten die Zöllner zum ersten Mal auf der Route auch die Zeit,…

Guter Tourist

Den Tag begann und beendete ich als guter Tourist: mit Besichtigung. Gestern plante ich ja schon, dass von Sissi so verehrte „Herkulesbad“ anzuschauen. Die datierte römischen Tafel aus 153 n.Chr. habe ich nicht gefunden, dafür eine deutliche jüngere Statue von ihm: Wie erwähnt: verblasste Größe,  am einigen Ecken frisch gestrichen, an anderen Stellen noch verfallen,…

Die Karpaten

Raunen. Zittern. „Zu dunkel, ich nicht fahren weiter“ (Dracula). Die Mythen, die sich um die Karpaten ranken, sind Legende. Und sie sind nun auch ein dicker fetter Gebirgszug, 1.300 km lang, erstreckt sich über mehrere Länder, (Österreich, Tschechien, Slowakei, Polen, Ungarn, Ukraine, Rumänien, Serbien). Nach Westen setzen sie sich in den Alpen fort (sind gleichzeitig…

Richtung Norden

Bin gestern zeitig schlafen gegangen, die 2. Band spielte auf (gut gecoverte Deep Purple Songs), und nach ein paar Rotwein mit Vladimir bin ich ins Zelt. Mit den Mega-Ohrstöpsel bin ich tatsächlich schnell eingeschlafen. Früh morgens wurde es recht frisch und ich musste mir im Schlafsack noch den Hoodie überziehen. Und habe echt bis 8…

МОТО-СЪБОРА

Bulgarien, das erste größere Land auf der Tour. Die 4 kleineren Länder,  die ich bislang durchfahren von (Slowenien, Montenegro, Albanien, Nord-Mazedonien) passen locker in Bulgarien rein (und ist immer noch Platz für Rheinland-Pfalz). Bulgarien ist, wie auch die anderen Balkan-Länder, ein Gemisch aus verschiedenen Völkern aus der Zeit. Es gibt zwar die „Urbulgaren“, aber das…

Auf des Kaisers Wegen

Meine einsame Unterkunft in den albanischen Bergen beinhaltete noch ein Abendessen für 10 € (ohne vorherige Auswahl, es gab was es gab), und es wurde aufgefahren: Die Pommes links waren labbrig und ungesalzen, die Suppe in der Mitte sehr sehr schmackhaft, das Stück Fleisch beim Reis etwas zäh, oben rechts das Ding mit Blätterteig sehr…

Koman Stausee

Heute früh ging es dann auf die Fähre über den bei Touristen sehr beliebten Koman-Stausee. Es ist nicht nur eine schöne Fahrt über den langen See durch die Berge,  der See ist auch der größte Stausee in Albanien und versorgt ca. 70 % der albanischen Haushalte mit Strom. Die Zufahrt zum „Hafen“ ist legendär: es…

Marokko in Albanien

Ich habe ja schon einige Analogien zu anderen Regionen gezogen,  aber dass ich heute in der Früh an Marokko erinnert würde, hätte ich nicht gedacht. Ein breites Tal, hoch aufregende Felswände links und rechts, Schicht auf Schicht,  nur halt nicht rot/braun, sondern weiß/grau. Eine absolut phantastische Straße zog durch das Gebirge, kaum Verkehr,  sensationeller Belag….

Montenegro

Ein kleines Land, etwas mehr als doppelt so groß wie die Vogesen, und das zweitkleinste Land auf dem Balkan (nur Kosovo ist noch etwas kleiner). Wer könnte Montenegro auf dem Atlas sofort finden? Ich früher auch nicht. Ist zwischen 5 anderen Balkanländern so ein bisschen eingequetscht. Einst ein stolzes Fürstentum, nach dem 1. Weltkrieg auch…

Grooviger Soul

Das erste Mal keine Regenkombi angezogen, schon gestern hat ja Harald prophezeit, dass die schlechten Tage vorüber sind. Also an Split vorbei und erneut an der Küste entlang nach Süden. Immer noch keine gute Idee, auch nicht an einem Sonntag. Die Gegend ist dermaßen verkafft, eine Stunde lang mit 50 durch endlose Siedlungen. Links am…

Harald

Abends vor dem Einschlafen ein letzter Blick auf die WetterApp, morgens noch vor den Nachrichten im Deutschlandfunk ein erster Blick, wie hat sich Prognose zur Realität verhalten, wo gibt es eine größere Regenlücke, die ich nutzen kann, wo verläuft die geplante Route, wann ist wo das Gewitter. Mit der Zeit entwickelt sich eine persönliche Beziehung…

Rainy days in ….

… Slovenia. Besser ein schlechter Plan als gar kein Plan, so die alte Weisheit eines Projektmanagers. Zuhause hatte ich ja einen „Plan A“, und gestern, nachdem der Regen in der Wetterapp sichtbar wurde, habe ich noch schnell einen „Plan B“ gemacht. Und was aus dem Plan geworden ist, sieht man hier: Die Realität (in rot)…

Anreise und die WetterApp

Anreise auf Achse über knapp 800 Kilometer bis dahin, wo auf dem Screenshot vom ersten Post die Tour anfängt, kann ja nur langweilig werden. Außer das Wetter spielt nicht mit. Seit Tagen wird die WetterApp gequält, aber immer wieder mit penetranter Konstanz zieht ein fettes Regengebiet am Donnerstag früh quer durch Süddeutschland, und dann auch…

Balkan: Warum?

Wie auch schon bei anderen Touren, die ich hier dokumentiere, darf ich erzählen, wieso ich auf diese Balkan-Tour gekommen bin. Es war einmal…. Ja, es war vor langer Zeit, ist auch schon an anderer Stelle mal erwähnt, es war 2019, als ein Freund mit seinem Kumpel zu einer wirklich langen Tour aufgebrochen ist: Seidenstraße. Da…

Resümee

Das war also meine 2. Enduro-Tour durch Marokko. Und nach Aussage des Veranstalters, der diese Tour ja seit Jahren mehrmals pro Jahr macht, war es diesmal die härteste Tour. Ich habe das also nicht allein so empfunden. Abenteuer Da war nicht nur die Schlammpackung kurz vor Sonnenuntergang, sondern auch die Hitze im Erg Chegaga und…

Letzte Fahrt

Ja, auch zwei Wochen sind irgendwann (genauer gesagt: nach 14 Tagen) zu Ende. Der letzte Trip über den Tizian Tichka war eine Traum Bergwertung. Endlos Kurven, recht guter Belag,  wieder bunte Berge. Sieht im Original natürlich eindrucksvoller aus, aber Fotos müssen trotzdem sein. Und noch eins: Am Touri-Hotspot Nummer 1-10 (irgendwo in den Top Ten),…

Nach Ouarzazate

Die letzte Nacht vor Marrakesch wird im „Rose noir“ in Ouarzazate verbracht,  ein außergewöhnliches Hotel mitten im der kleinen Medina von Ouarzazate. Aufstehen mit Sonnenaufgang: Der Weg führt das Rosental weiter hinauf, und dann auf einer recht guten Piste am Berghang des Hohen Atlas auf 2000 Meter entlang. Wieder traumhafte Landschaften,  ohne Regen und angenehm…

Relaxing

Die geplante Bergpiste von N’Kob direkt über den Jebel Sarhro nach einem Kaff am Eingang zum Tal der Rosen wurde abgesagt, da ein Umkehren nach x Kilometer aufgrund durch die jüngsten Regenfälle zerrütteter Piste nur dazu geführt hätte, wieder in Dunkelheit ins nächste Hotel zu kommen. Daher wurde morgens eine kleine 60 Kilometer Offroad-Runde gefahren,…

Schluchten rauf und runter

In Tinghir endet die berühmte Todra-Schlucht, und die gehört in jedes Touri-Programm. Trotz der Regenfälle in der Nacht war die Schlucht befahrbar, wohl auch, weil weiter oben in den Bergen ein neuer Staudamm das Wasser aus dem hohen Atlas sammelt. Und hier das obligatorische Gruppenfoto: Die Schlucht hinauf läuft man in Tamtetouch ein, ein sehr…

Einmal Wetter mit Alles

Gestern kam ja schon ein ordentlicher Sandsturm am Nachmittag,  und die Wetter-App zeigte ein ordentliches Regengebiet, was über Nacht von West nach Ost zog. Daher wurden die Offroad-Strecken von Merzouga nach Tinghir gestrichen. Also auf Straße,  sind ja nur 210 Kilometer,  da reicht auch Abfahrt um 10:00. Aber das geht natürlich nicht so einfach..  Egal,…

Merzouga: Wüsten-Disneyland

Meine ganz persönliche Abrechnung mit Merzouga (und es bitte genau so verstehen: als extrem persönliche Meinung). Als ich 2006 (oder so) das erste Mal hier war (Rallye), da gab es hier keine Tankstelle (wir mussten 35 Kilometer nach Rissani fahren), keine Werkstatt, kein Alkohol. Wieso auch, hier war ein Sandkasten (Erg Chebbie), der eigentlich nur…

Markt

Am 2. Tag in Merzouga steht ein Rundkurs zu den „Kunstwerken“ auf dem Programm. Da ich diese schon kenne und problemlos einen 2. Pausentag verkrafte, habe ich mich für den Wochenmarkt in Rissani entschieden. Das ist hier ein echter „Vollsortiment“ Markt. Schon am Eingang sammeln sich die Dattel-Verkäufer: Im Souk geht es dann weiter mit…

Ramlia-Merzouga

Es war nicht überraschend,  dass auch die 3. Hardcore-Offroad-Etappe zum Halbzeitziel „Merzouga“ durch das Wetter schwer gelitten hat. Wir sind etwas später im Riad Nomad gestartet, nunmehr auf 50% geschrumpft: 4 Teilnehmer und Teilnehmerinnen aus unserer 1-Zylindergruppe und zwei von den 2-Zylindern haben ein reines Straßenteam gegründet (und hatten rund 270 Kilometer vor sich), das…

„Manchmal ist die Wüste…

… einfach nur ein Arschloch“. Mit dieser sehr persönlichen Ansprache fasste der Tourguide die Ereignisse des Tages Abends knapp zusammen. Dabei hatte alle so gut angefangen: Die 2-Zylindergruppe war von Hassans Nachtlager längst aufgebrochen, als der Pickup mit  den 2 Motorrädern, die mangels Fahrerkondition gestern am Wegesrand geparkt werden mussten, ankam. Es folgten 65 Kilometer…

Der (bislang) härteste Tag

Wie einst vor drei Jahren hatte ich das Zelt nach Osten zum Sonnenaufgang ausgerichtet.  Und es war wieder ein Erlebnis. Zum Frühstück gab es gebratene Restnudeln vom Abendessen mit Ei überbacken,  wurde aufgrund der Ideengeberin „Carry-Ei“ genannt. Dann das immer kompliziertere Tetris: Die geplante Strecke durch den Lac Irici war nicht befahrbar, da der See…

Die Wüste  bebt

Morgenstimmung am Hotel vor der Abfahrt in die Wüste. Schon nach wenigen Kilometer bogen wir links ab auf eine Schotterpiste, nach weiteren Kilometern der erste Sand. Da hat es den ersten Teilnehmer erwischt. Er hatte sich dabei etwas verletzt (Spoileralarm: drei Tage später wurde es nicht besser und er hat abgebrochen) und fuhr im Begleitfahrzeug…