Der erste und letzte fahrfreie Tag, aber ein paar Kilometer haben wir dennoch gemacht: gut 12 Kilometer sind wir heute durch die Stadt gelatscht.
Um 10 Uhr hat uns der von Deutschland aus gebuchte deutschsprachige Führer abgeholt, der seit 28 Jahren Fremdenführer ist und die Altstadt mit ihren 1200 (in Worten: zwölftausend) Gassen und Sträßchen kennt. Ich wollte nur eine Halbtagsführung, und nach dreieinhalb Stunden waren die Füße auch wund. Und ja, so eine marokkanische Medina, und erst recht die in Fes (die größte in Nordafrika) ist schon beeindruckend.
Da ist die Vielfalt an Geschäften, die trotz Sonntag (hier ist, im Gegensatz zu anderen islamischen Ländern, nicht der Freitag der Pausentag, sondern der Sonntag, wie bei uns. Mit Absicht: Business mit Europa lässt sich einfacher gestalten, wenn auch hier von Montag bis Freitag gearbeitet wird) geöffnet hatten.




Die Bereiche in der Altstadt sind thematisch sortiert. Hier die Gemüse-Ecke:



Und natürlich Teppiche:


Die Gassen sind teilweise schon recht eng und unübersichtlich.


Dann natürlich zu den berühmten Färberviertel, wo Leder gefärbt wird. Auf diese Weise nur hier, in Istanbul, und in Indien.

Dauert rund 4 Wochen, bis ein Leder fertig gefärbt ist.
Zuerst wird es in diesen weißen Bottichen mit Kalk und Taubenkacke eingeweicht, das öffnet die Poren und danach lässt sich das restliche Fell der Tiere (alles außer Schwein, auch Dromedar) abschaben (das ist dann „tote Wolle“ und wird für die Füllung von Matratzen verwendet).

Dann werden die Felle nochmal gewaschen und kommen dann in die jeweiligen Farbbottiche.

Die Farbe ist ausnahmslos natürlich, die Arbeit ist nicht giftig oder so, sondern einfach nur schwer: So ein nasses Kuhfell wiegt schon was, und die müssen permanent gewendet und gestampft werden, damit die Farbe komplett durchgeht.
Aktuell viel Brauntöne, da ein Auftrag aus Italien über 45.000 Felle vorliegt.

Natürlich wollte der Mitarbeiter der Lederkooperative, der uns das alles von seiner Terrasse aus gezeigt und erklärt hat,

auch gerne eine Lederjacke verkaufen, die ich natürlich mal anprobieren wollte. Auch klar, dass diese Qualität von hier vor Ort auch Geld kostet, rund 500 €. Aber gerne glaube ich ihm, dass diese Jacken in Düsseldorf 1.200 € kosten. War wirklich eine sehr feine Arbeit.
Ich habe mir dann unterwegs in einem kleinen Laden ein Hemd gekauft, da wir abends schick Essen gehen wollten:

Dann gibt es noch den Teil des Handwerks: Messing ziselieren,

aus Agavenseide Schal weben,

Kupferkessel dengeln,

Holzschnitzereien fräsen,

Schlappen nähen:

oder Hochzeitskleider:

Oder bunte Kutten:

Dann gibt es noch eine kleine Künstlergasse:

Und ihre Ateliers:

In einer Stadt mit über 1000 Moscheen gab es natürlich auch religiöse Gebäude zu besichtigen: Hier eine Medresa, so eine bessere Koranschule oder theologische Universität:

Diese Medresa ist Teil der ältesten Universität der Welt, diese Bauweise findet sich in der Alhambra in Grenada wieder.
Man darf zwar nicht in eine der Moscheen, aber die Türen sind oftmals offen und man darf reinfotografieren:

Und was natürlich nicht fehlen darf sind Esel in der Altstadt:

Wobei manche Straßen auch für Esel verboten sind:

Und was natürlich auch nicht fehlen darf sind Katzenbilder. Hier gibt es wirklich überall Katzen.

Am Ende sind wir am „blauen“ Tor rausgekommen, eines der 14 Tore zur Altstadt.

Von hinten ist es allerdings grün:

Zum chillen sind wir in das kultige „Cafe Clock“ gegangen, sehr loungig auf der Dachterrasse:

Abends dann ein anderes Restaurant ausprobiert:

War jetzt nicht der Oberhammer, aber hinreichend lecker. Nur leider halt kein Wein dazu, aber wir waren vorher an unserer Quelle im Hotel Batha.
Morgen geht es wieder aufs Motorrad nach Süden.
Schöne Motive ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
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