Korsische Evolutionstheorie

Die gelbe Route

Heute ging es in die Berge und in den Wald, in der Hoffnung, dass es dort etwas kühler ist. War es auch, nur 30 Grad da oben …

Mittlerweile haben wir fast alle Nutztiere auf der Straße erlebt:

Natürlich Kühe, die vielbeschworenen Schweine,

Dieses Schwein sprang an einem Parkplatz vor Enttäuschung in ein Auto, wo es Essen vermute, nachdem es den Paul vergeblich zu kopulieren suchte.

aber auch Ziegen, und heute kamen Esel dazu. Wir haben da eine These entwickelt:

  • Es gibt ja, wie erwähnt, keinerlei Merkmale zur Verbesserung der Verkehrssicherheit: keine Leitplanken, keine Seitenpfosten (die nächtens reflektieren würden), keine Verkehrsschilder (die vor engen Kurven warnen etc.).
  • Das wurde (nach der These) alles weggelassen, um den korsischen Gen-Pool zu verbessern: nur wer es schafft, bis zur Paarungsbereitschaft nicht in eine Schlucht abgeflogen zu sein, ist würdig, seinen Beitrag für den Gen-Pool zu leisten. So verstärkt sich die Widerstandsfähigkeit der Korsen.
  • Aber wie das so ist mit der Evolution, da muss noch was Neues her.
  • Also, dachten die Korsen, wenn wir schon alles WEGgenommen haben, dann müssen wir was DAZU tun. Und so erging der Erlass, zur Erhöhung des Levels der Überlebens-Challenge die Nutztiere auf der Straße zu plazieren. Deren Verdauungserzeugnisse im Scheitelpunkt der Kurve, hektisch von rechts nach links rennende Jungschweine, es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten des Scheiterns, wenn man auf der Fußraste daherkommt. Aber wie die Tiere auf der Straße halten?
  • Und da kommt die schöne neue Welt der social Media und die Förderung des Tourismus zum Tragen, was passenderweise eine zusätzliche Herausforderung für den Verkehrsteilnehmer (vornehmlich den auf zwei Rädern) bringt: die Touristen hier scheinen Kühe nur aus der Werbung zu kennen (und wundern sich, dass sie nicht lila sind), und Schweine nur aus dem Tiefkühlfach, denn wenn sie eines dieser Nutztiere entdecken, halten sie an (naturgemäß hinter einer Kurve) und fotografieren. Und das Tier will ja unbedingt auch in Instagram und Facebook sein, drum lässt es sich fotografieren. So wurden zwei Fliegen…: die Tiere bevölkern die Straße, und die wild parkenden Touristen erhöhen zusätzlich den Schwierigkeitsgrad, sauber aus der Kurve wieder rauszukommen.

Soviel zu unserer These. Und nun die Antithese:

So kümmert sich ein fürsorglicher Staat um seine Verkehrsteilnehmer.

Zurück zu den Schweinen:

Wir sind auch gute Touristen und fotografieren Schweine (hier rechts im Bild)

Was auch hilft, sind Baustellen, die solcherart gesichert sind:

Die Landschaft war wie die Landschaft hier so ist, die Straßen waren heute durchweg in einem guten Zustand.

Die nicht ganz so kleinen Dörfer haben auch Gastronomie, hier haben wir gut gegessen:

Dann wollten wir noch die Füße in ein kaltes Wasser tauchen und haben auf der Route einen kleinen Stausee entdeckt:

Die Region mitten in den Bergen ist aber touristisch noch nicht so ganz entwickelt, der angeschlagene „Plage“ war eine Wiese am See, zu erreichen über eine etwas bessere Offroad-Piste. Zwei Restaurants, ein Tretbotverleih, das war’s. Die Füße haben wir aber ins Wasser bekommen.

Zurück in Corte erst in unsere Stammkneipe,

Füße einziehen, wenn ein Auto kommt.

und dann nochmal in die Oberstadt, wo wir gestern essen waren.

Ein Kommentar Gib deinen ab

  1. Es muss heiß, sein. Seeehr heiß. Das entschuldigt die Zooonosischen Thesen. Survival of the fitest heißt NICHT, das man mit allen Schweinereien durchkommt. Haltet die Finger auf dem Lenker und die Füße von der Bordsteinschwalbe. Hier wütet die Amselmums!

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