Ich hatte echt nicht in Erinnerung, dass wir heute alpin unterwegs sind und etliche Pässe auf dem Weg sind. Auf dem Garmin sieht das ja harmlos aus.
Die erste Passhöhe dann noch mit Foto und breitem Grinsen:



Die Schilder auf dem Weg hinauf, die was von „Chiuso“ faselten, hab ich ignoriert. Welcher Pass sollte im Mai geschlossen sein? Die Barriere mit den „Chiuso“-Vermerk konnte man bequem umfahren. Wo soll das Problem sein? Ok, weiter oben gab es Geröll auf der Gasse, erstaunlich wenig Verkehr, aber die Passhöhe haben wir (siehe oben) stressfrei erreicht. Nur auf dem Weg hinab (in eine andere Kommune, die Grenzen verlaufen oft gesagt am Pass) kam dann kein Schild, sondern eine dieser wirklich die gesamte straßenbreite umfassende metallene Schranke. Kein Weg links oder rechts vorbei.
Vorwärts immer, rückwärts nimmer.
Dann also unten durch.
Ich hab in dem Stress leider kein Foto während der Aktion gemacht, aber zum Nachempfinden: Taschen ab, Jacke aus, an die Schranke ranrollen, und die AfricaTwin langsam auf die linke Seite legen. Unter der Schranke durchkrabbeln, und mit Hilfe eines netten italienischen Radfahrers „uno, due, treeeeees“ Hauruck und ziiiiiiiiehen. Schön auf dem Motorschutzbügel das Moped unter der Schranke durchziehen. Dreimal feste ziehen, dann war sie durch. Zu zweit wieder aufgestellt.

Hier die Schleifspuren:


Soooo hätte man es auch machen können, wie die Radfahrer: einfach drüberheben:

Aber so blieben wir im Plan. Und es folgten weitere Pässe (nicht alle dokumentiert).



An einem Pass mussten wir an einer Baustellen-Ampel lange warten und ein Trupp moderner Mopeds mit Sozias sammelte sich hinter uns. Aber mit meiner gekrönten Tornante-Sozia hab ich sie alle hinter mir lassen können. Auf der Geraden kamen sie zwar ran, aber echt: durch jede Kehre waren wir schneller durch (ohne am Seitenständer aufzusetzen) als die Meute hinter uns (auf KTM 1290, Suzuki V-Strom 1000 etc). Lob an meine Sozia und aber auch an mein treues Ross, dass beim maximalen Beschleunigen aus den Kehren ihr Bestes gegeben hat.
Typisch auch der Wechsel der Straßenqualität nach jedem Pass: super breit und fluffig auf der einen Seite, übersät mit Schlaglöchern und nur noch halb so breit auf der anderen Seite.
Die Ankunft in Bargolino

dann ein Highlight: Tolles Appartement mitten in einem typischen Bergdorf (zu Fuß erstmal die Adresse erkunden), seeeehr nett, sehr original.



Wanderung durch den Ort, hier ein paar Impressionen:










Gibt naturgemäß auch eine Kirche im Ort:



Das zweite Bier dann in einer Fussballkneipe (Mailand spielte in der 1. Liga und hat wohl gut gespielt, den infernalischen Schreien zufolge).

Und dann zum Abschluss einen Riesling (!) vom Gardasee (!!):

Wie sich später herausstellte, hat Mailand die 1. Liga gewonnen (scheinbar nicht so oft wie Bayern München, der Freude nach):

Und für die Statistik: etwas mehr Kilometer, und im Vergleich zu gestern erhöhter Schnitt:

Bei der Reihenfolge hab ich Zweifel. Bist Du sicher, das es nicht zuerst der „ Fiesling vom Gardasee“ war und du dann die AT geschleift hast?
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Nene, ich hab sie mit freiem Willen über den Asphalt geschleift…!!
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Geile Story mit der Schranke.
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