Die AfricaTwin (das „treue Ross“)

Mein erstes Moped ist eine 20 Jahre alte „Africa Twin“. Warum ist schnell erklärt: Zwei Freunde haben genau so ein Modell, sind davon überzeugt und ich durfte sie ein paar mal „probefahren“. Und warum fahren die eine „Africa Twin“? Nun, für Nichtkenner der Szene hier ein kurzer Abriss zu diesem Motorrad.

Die Geschichte beginnt vor drei Jahrzehnten: Als Gaston Rahier 1984 mit seiner BMW R80 G/S bei der Paris-Dakar als Erster ins Ziel reitet – der zweite BMW-Sieg bei der legendären Rallye in Folge – ist bei Honda klar, so kann das nicht weitergehen. 1985 gewinnt Gaston Rahier erneut. Doch bei Honda sind die Weichen bereits gestellt, und die Japaner stellen noch im gleichen Jahr die NXR 750 V vor. Das Team der Honda Racing Corporation, kurz HRC, baute ein Motorrad, das gezielt auf die Herausforderungen der Wüste, des Geländes und der langen Distanzen gebaut ist. 65 PS leistet der fast 780 Kubikzentimeter große V2-Motor mit Wasserkühlung.

So eine V2-Maschine hatte die Welt bis dahin noch nicht gesehen. Schon rein optisch flößte dieser Siegertyp mit seinem riesigen 59-Liter-Tank und der integrierten Frontverkleidung auf Anhieb Respekt ein. Mit dieser Maschine war das erste Kapitel einer langen Erfolgsgeschichte geschrieben. Dieses Urmodel „NXR“ gewinnt 1986, 1987, 1988 und 1989 die Paris-Dakar und geht als „Queen of Africa“ in die Rallye-Geschichte ein.

RD03

Aufgrund der Erfolge bei der Dakar brachte Honda 1988 den Straßenableger des Erfolgsmodells heraus: die Africa Twin. Die XRV 650 (RD03) hatte in dem wassergekühlten V2 Motor 50 PS.

Legendär wurde die Africa Twin nicht nur, weil sie höchst angenehm zu fahren, sondern weil sie quasi unzerstörbar war, wenn man sich nur ein wenig um sie kümmerte. Und damit sprechen wir von tanken, Öl nachfüllen und Kette schmieren. Es gibt Fahrer, die behaupten, dass diese Honda aus reiner Gewohnheit sogar ohne Sprit angesprungen und gefahren ist…(Mein Freund Uwe gehört nicht dazu, er musste eingestehen, dass der Benzinhahn schon geöffnet sein muss, ehe der Motor erwacht). 

RD04

1990 bringt Honda mit der XRV 750 mehr Hubraum, mehr Leistung und mehr Drehmoment in die Africa Twin (RD04).

Honda bleibt weiterhin bei der Kette als Antrieb, während BMW bis heute bei der GS dem Kardan treu blieb. Einigen Africa Twin Fans ist die RD04 die „Ur“-Africa Twin, auch wegen des klassischen dreifarbigen Designs.

RD07

1994 brachte Honda nach einer gründlichen Renovierung die RD07 heraus:

Der Rahmen wurde komplett neu gebaut, vieles anders, aber auch einfacher. So ist die RD07 ist in vielen Fällen durchdachter, wartungsfreundlicher und moderner geworden, die Verkleidung wurde größer und bot besseren Windschutz. Die Farben waren ab sofort mit dem bekannten bunten Flammendesign gehalten, weswegen sie von den RD04-Fahrern auch oft „Papageien-Twin“ genannt wird. Der Luftfilter wanderte nach oben an den Steuerkopf, was sich bei Wasserdurchfahrten und bei Staub (Wüste) sehr positiv bemerkbar macht (bzw. machen soll…)

Meine RD07

Mein Modell wurde mal neu lackiert, so dass der „Papageien“-Look etwas abgeschwächt ist.

Gekauft mit knapp 77.777 Kilometer, keine große Sache für ne AfricaTwin.

Die Extras an meinem Modell:

Nach 3 Jahren ist aus dem alten Motorrad dann ein neues geworden:

Und hier der etwas versteckte Link zu der Erklärung der Schrammen.