Rainy days in ….

… Slovenia.

Besser ein schlechter Plan als gar kein Plan, so die alte Weisheit eines Projektmanagers.

Zuhause hatte ich ja einen „Plan A“, und gestern, nachdem der Regen in der Wetterapp sichtbar wurde, habe ich noch schnell einen „Plan B“ gemacht. Und was aus dem Plan geworden ist, sieht man hier: Die Realität (in rot) sah wieder anders aus…

Der Morgen noch auf der österreichischen Seite sah ja ganz romantisch aus:

Wolkenfetzen über den Karawanken, die Straße zwar feucht, aber wie zu sehen: Die Sonne schien. Sogar ganz fotogen:

Ich bin dann doch den „Loibl-Pass“ rüber, denn weiter östlich hatte sich der Regen gezogen (laut Wetterapp sollte er sich bereits aufgelöst haben, aber das war nicht das einzige Mal, an dem die Wetterapp gelogen hat.)

Unterwegs durch die slowenischen Berge fand ich ein paar sehr schöne und einsame Strecken, und scheinbar länger nicht mehr betriebene Skilifte:

Solange die Regenfront sich an die Vorgabe der Wetterapp hielt, waren hier und da die vergessenen Wolkenfetzen in den Tälern ganz nett anzuschauen:

Zwischendurch war ich froh, dass ich mich für die leicht stolligen Scorpion Rallye STR entschieden hatte, denn vor mehreren Kilometer in einer langen Baustelle aus groben Baustellenschotter war mir nicht mehr Bange:

Dann wollte ich zurück zu Plan B (siehe oben), aber die Berge wirkten dunkel (und waren es auch), also nach Süden, dieses fette Regengebiet umfahren. Aber wie zu sehen, hat das nicht geklappt:

Und wieder was gelernt: Habe ich gestern noch kühn behauptet, die Wetterapps würden in der Prognose dramatisieren, habe ich heute gelernt, dass selbst die Live-Bilder nur ein müder Abklatsch dessen sein können, was da draußen wirklich passiert. Wenn die Wetterapp behauptete, in 30 Minuten würde das Gewitter ostwärts weiterziehen und ich könne trockenen Reifens weiterreisen, nutzte das Gewitter die Zeit, um sich zu verbreitern und festzusetzen.

Ich bin ja ein Fan meiner Regenklamotten (Schuhe, Regenkombi, Handschuhe), aber irgendwann sehe ich halt garnix mehr, und als ich erst dachte, das liege am beschlagenen Visier und den Strömen von Wasser außen am Visier, merkte ich dann, dass es der dichte Regen selbst ist, der keine Sicht erlaubt. Aber wenn tief in den Wäldern kein Unterschlupf zu finden ist und der nächste Ort in der nächsten Galaxie ist, dann taucht in einer Kehre im Tal eine Raststätte auf, an der schon zwei tropfnasse GS Adventures parken. Ich konnte meinen Tornado noch wenigstens trocken parken,

Die beiden GSe gehörten zu zwei Österreichern, die hier auf besser Wetter warteten, ich hatte zwar keinen Hunger aber musste die Zeit vertreiben und habe mich lokal ernährt:

Nach den Österreichern kam ein einsamer junger Niederländer auf einer Husky 701, der auf dem Weg in die Türkei ist (!!), und das offroad. Aber auch er musste im Wald abbrechen wegen den Sturzfluten.

Irgendwann bin ich weiter, muss ja immer weitergehen, aber ein paar Kilometer später hatte sich das Gewitter erneut nicht an die Vorgabe der Wetterapp gehalten und sich festgesetzt. Im überdachten Außenbereich eines Cafés lagerte schon ein halbes Dutzend slowenischer Mofafahrer,

alle mit einer lokalen Mofamarke „Tomos“ unterwegs. Sehr lustige Gesellen. Die sind dann irgendwann weiter ( und 10 Kilometer später an einer Tankstelle erneut eingekehrt), stattdessen kamen zwei Harleys aus Thüringen, die gerade auf dem Heimweg von einer Balkanrunde waren. Die Frau war ob des Wetters sichtlich angefressen, und bemängelte die Qualität ihrer Regensachen (Wasser im Schuh, nass bis auf die Knochen etc.), beide sind dann in der Stadt geblieben und haben ein Hotel gebucht. Ich habe mir eines in Kroatien ausgesucht, dachte, wenigstens eine Stunde schaff ich noch, Stück Autobahn, und das Gewitter sollte sich ja laut Wetterapp verziehen….

Von wegen. Stau auf der Autobahn wegen einer Baustelle, es blitze und bei „einundz…“ kam der Donner. Da in Slowenien die Rettungsgasse offensichtlich unbekannt ist, konnte ich sie dann auf straffrei durchfahren (ja, war manchmal eng, und unter dem beschlagenen Visier und im Regen hab ich auch nicht alles genau gesehen), aber es muss ja weitergehen…

Dann, und glaubt es mir, in der gleichen Sekunde, als der Stau sich auflöste, hörte der Regen auf und ich konnte munter beschwingt die Stunde bis ins Hotel nach Kroatien fahren. Und wurde belohnt mit dieser Aussicht:

Was soll ich sagen: da bin ich aus Versehen in der Trüffelstadt „Buzet“ gelandet, die haben sogar einen Eintrag im Guinness Buch der Rekorde für den größten je gefundenen Trüffel. Da wird es heute Abend wohl eine hausgemachte Tagliatelle mit frischen schwarzen Trüffeln werden…

Und das Motorrad steht auch sehr romantisch (kann es vom Fenster aus sehen):

Die Tagesstatistik lügt ein wenig, da war viel mehr Pause dabei.

Morgen wird es nochmal ähnlich, da gilt es, die Regengebiete zu umfahren, aber ab übermorgen sollte das erledigt sein. Mal sehen.

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  1. Avatar von andreashwalter andreashwalter sagt:

    Pass auf, morgen strahlt wieder die Sonne am Himmel.

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