Gestern kam ja schon ein ordentlicher Sandsturm am Nachmittag, und die Wetter-App zeigte ein ordentliches Regengebiet, was über Nacht von West nach Ost zog. Daher wurden die Offroad-Strecken von Merzouga nach Tinghir gestrichen.

Also auf Straße, sind ja nur 210 Kilometer, da reicht auch Abfahrt um 10:00.

Aber das geht natürlich nicht so einfach..
Egal, sind ja nur 210 Kilometer.
Der Zündschlüssel der schönen alten Tenere war weg. Also nicht weg, sondern nur woanders, aber auch nach 30 Minuten suchen war das „woanders“ nicht zu ermitteln. Also mit geballten Sachverstand (naturgemäß ohne mich) wurde die Tenöre kurzgeschlossen, Kabel und Stecker verlegt und dann ging es halt um 11 los.
Die Strecke sollte über Rissani nach Alnif gehen, an den Kunstwerken vorbei. Beim Abzweig in Rissani war eine Polizeikontrolle (nicht ungewöhnlich), aber diesmal sagten sie, Alnif sei wegen der Regenfälle in der Nacht nicht erreichbar, wir sollten über Erfoud. Von dort geht eine Straße nach Nordwesten auf die Rue National, die dann nach Tinghir geht. In Erfoud musste der Vergaser der ältesten KTM noch repariert werden.

Nach einer halben Stunde lief sie wieder, nach einer weiteren halben Stunde auf der geplanten Strecke erneut Polizeikontrolle. Auch diese Straße unpassierbar. Der einzige Weg ging über Errachidia. Wir waren 100 Kilometer gefahren, es war 14:30, und hatten immer noch 210 Kilometer vor uns.

Diese Straße war nun der einzige Weg von Nord nach Süd, entsprechend voll war sie. Überlandbusse, ganze GS-Armeen mit Alukoffer, LKW und alles andere. Dann kam der Regen. Gut, die Regenjacke und -Hose hielten dicht, aber nicht warm. 15 Grad waren es, mehr als 20 Grad weniger als 2 Tage zuvor.

Es gab dennoch etliche Wasserdurchfahrten, an den schwierigsten standen Polizisten und regelten die Durchfahrt.

Dann wieder Sonne, dann wieder schwer dunkle Gewitterwolken voraus, die Blitze kilometerweit zu sehen.

Wir hatten noch etwas Glück und sind an zwei fetten Zellen knapp vorbeigefahren, aber Regen gab es dennoch, und halt recht kühl.


Am Ende sind wir wieder in Dunkelheit im Hotel angekommen.

Morgen soll es etwas besser werden…