Durch die Wolken

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Heute ging es von Fes zurück in den Süden, erstmal Richtung Khenifra, da sind wir auch auf der Herfahrt durchgekommen. Aber diesmal etwas östlicher durch die Berge und Wälder, und auch durch die Wolken. Der erste Tag ohne Sonne, und bei 2000 Meter wurde es recht frisch. Aber fahrerisch ein Traum. Größtenteils wirklich gute Straßen, sehr einsam, schön kurvig, durch Wälder und Hochebenen, wirklich ein Genuss.

An einer alten Skiliftstation haben wir uns die wärmeren Klamotten angezogen. Nun wissen wir, dass es gut und richtig war, sie mitzunehmen.

Echt frisch. Keine 10 Grad.

Auf der Fahrt durch die Berge kommt man an einer Kreuzung vorbei, wo sich in der Saison Souvenirhändler um harte Währung von Touristen prügeln, und die hier lebenden Berberaffen um Futtergaben von den Touristen.

Ich vermute, sie schaut grimmig weil kaum Touristen da sind, die sie füttern.

An dieser Kreuzung mussten wir nach ein paar Kilometer die geplante Route abbrechen, weil äußerst grausam zerstörte Straße. Etwas weiter westlich gab es eine andere Straße Richtung Süden, die sehr schön zu befahren war. Aber immer mit Bedacht, einmal lungerte eine ganze Affenherde auf der Straße. Ja, sie kennen ihren Platz in der Nahrungskette und sprangen erschreckt zur Seite und in die Bäume, aber Vorsicht ist hier immer geboten.

An einer Kreuzung trafen wir eine Gruppe GS-Fahrer aus England, die auch heute aus Fes kamen, aber bis Imilchil fahren, das wir morgen im Programm haben und selbst auf der schnellsten Strecke 3 Stunden länger dauert als unser Stopp für heute. Dafür haben sie den touristischen Spot der Quelle des „Oum Rabia“, Marokkos größten Fluss, ignoriert, während wir eine Stunde Pause eingelegt haben und als einzige Touristen einmal durch die Berge an hunderten leeren Souvenirverschlägen um die Quelle herum gelaufen sind.

Da unten parkt das Motorrad. In der Saison muss hier die Hölle los sein.

Das einzige lebhafte waren zwei lautstarke Frauen bei der Teppichreinigung:

Ansonsten nix los.

Alle Hütten leer

Da plätschert der später größer werdende Fluss. Das besondere ist, dass hier zwei Quellen sind, die sich direkt hier oben vereinen, und die eine Quelle aus den Bergen ist salzhaltig.

Hier geht es in die „Grotte“, wo eine der Quellen ist. Diesen Weg ins Dunkle haben wir uns aber gespart.

Die Stunde rumlaufen tat ganz gut, am Ende haben wir tatsächlich eine „Auberge“ gefunden (bzw. die von dem jungen Guide angesteuert wurde, der die Gunst der Stunde genutzt hat und uns den Weg gegen kleines Entgelt gezeigt hat) und einen Kaffee bekommen, allerdings dauerte das Hochfahren der dicken Espressomaschine so lange wie woanders eine Menüzubereitung.

Kurz vor Khenifra in einem einsamen wolkenverhangenen Tal haben wir dann unser Hotel angesteuert, das „Dar Zayane“. Recht modern, es wird noch verputzt und gespachtelt am und im Haus, aber sehr feine Zimmer.

Da wir noch einen Umweg nach Khenifra rein zum Carrefour gemacht haben und mit den kleinen Irrweg im Wald haben wir bestimmt 1.5 Stunden länger gebraucht, sonst wären wir um 15:00 oder so hier gewesen. Für die Routenplanung werde ich mir überlegen, ob der nächste Stopp nicht eine Stunde weiter südlich sein sollte. Schaunmermal.

Das Tagesprogramm übersichtlich, morgen wird es sportlicher, da werden es 100 Kilometer mehr.

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