Bonifacio

Die längste Tour lt. Plan ging heute in den südlichsten Zipfel, nach Bonifacio. Soll ja so schön sein.

Nach der gestrigen langen Tour hat Paul der Hufschmied die Hufe gehoben und ist klimatisiert mit 4 Rädern gen Süden, ich musste naturgemäß alles mit der KTM abreiten. Bin auch schon um 8 los. Bis Ajaccio ging es auf der Bundesstraße recht zügig, aber schon zu fahren (durch die Berge, weite Kurven, viel Platz zum Überholen), und dann ans Meer.

Da, wo die Straße ans Meer kommt, halten natürlich alle und schauen:

Und was genau gab es da zu sehen? Nun, etwas Meer in der Ferne:

Ich bin dann ein paar Seitenstraßen gefahren, immer den Schildern nach,

um etwas näher zu kommen:

Bonifacio ist das, was man erwartet: ein Open-Air Museum mit Myriaden von Aida-Bewohnern, und einer Burg, und einer schönen Aussicht.

Wir sind fast zeitgleich in Bonifacio angekommen und haben am Hafen zusammen Middach gemacht,

Paule hat dann noch eine Bootstour zu den Grotten gebucht (in einer davon wurden die ältesten menschlichen Knochen auf Korsika gefunden, rund 8000 Jahre alt. Damals konnte man fast hierher laufen, Elba war nur 50 Kilometer weg und selbst mit dem Festland verbunden, nach Sardinien konnten die frühen Siedler trockenen Fußes laufen)

Ganz oben an der Zitadelle gibt es noch einen Friedhof mit einem Denkmal vom gleichnamigen Stadtgründer (kein Zufall),

Und einem interessanten Friedhofskonzept: jede Familie hat ein „Reihenhaus“ ,

Manche Familien scheinen schon länger ausgestorben zu sein:

Auf der Rückfahrt bin ich dann eine sehr einsame Strecke durch die Berge, und hier liefen mir dann tatsächlich die berühmten Hausschweine über die Straße, die hier im Wald leben.

Ein kleines Bergdorf mit großer Kirche und sehr kleinem Moped daneben:

Genau hinschauen, da im Schatten steht die KTM

In Corte haben wir uns dann getroffen und sind mal in die Altstadt hochgelaufen, um mal was von der Stadt zu sehen. Doch recht lauschig.

Und nochwas haben wir gelernt: in Korsika werden Alkohol-Testgeräte anders geeicht: nach 4 (kleine) Bier und einem Pastis (wieder aufs Haus) sind wir kurz vor dem Appartement in eine freundliche Polizei-Alkohol-Kontrolle gekommen und durften blasen (ist halt eine Studentenstadt). Und was soll ich sagen? Ein Liter Bier und ein Pastis bringen hier gerade mal 0,1 Promille. Wie soll man hier die erlaubten 0,5 erreichen, und dann noch laufen können? Meine These: wir hatten beide zum Abendessen ein Sandwich mit korsischen Käse. Das muss das Geheimnis sein. Irgendwie neutralisiert der Käse den Alkohol im Blut.

Alles in Allem ein runder Tag mit Tagesrekord: über 400 Kilometer (aber ich war ja auch allein unterwegs… )

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