Geiler Spruch aus einem geilen Film (Book of Eli). Und so fuhren wir heute nach Westen.

Wir fuhren diese Runde im Uhrzeigersinn und bis zum Meer ging es durch ein unglaublich tolles Tal. Erst sensationelle Schlucht, dann durch einen Wald mit sehr hohen Kiefern (so könnte Kanada in meiner Phantasie aussehen), aber auch ein Birkenwald (so sieht Finnland aus meiner Erinnerung aus), und oben am „Pass“ dann die ersten vielgerühmten wilden Hausschweine.

Auf dem Weg haben wir Halt gemacht am Gedenkstein für Henri Toivonen, einem talentierten finnischen Rallyefahrer, der als WM Führender hier an dieser Stelle am 2. Mai 1986 von der Bahn abkam, die hier tiefen Abhänge hinabsegelte und an einem Baum zerschellte, nicht ohne dass die Tanks explodierten und er verstarb.


Schon damals gab es hier wohl keine Leitplanken, auf den mehreren hundert Kilometern, die wir schon abgeritten sind, haben wir höchstens 100 Meter (insgesamt, nicht am Stück) von dieser Sicherheitseinrichtung gesehen. Als Beweis ein Foto:

Ansonsten grenzen kleine Steine die Straßen zum Abgrund hin ab, die eher so wirken, als seien sie Gedenksteine für all die Abgeflogenen, denn irgendeine Schutzwirkung lässt sich nicht erahnen. Die gerade mal knöchelhohen Mäuerchen, die an besonders kritischen Stellen gemauert sind, wirken eher als Rampe zum Abflug ins Tal, wenn man mit dem Moped dagegen gerät.
Aber wir sind ja besonnen unterwegs und genießen die Landschaft.









So gelangten wir nach Porto auf der Westseite, ein kleines Dorf mit vielen Restaurants an einer wirklich schönen Bucht.

Gerade recht zum Middach, hier (nicht wie überall) eine wirklich lekkere Interpretation von Tomate-Mozzarella:

Dem Hufschmied gefällt es hier:

So ging es die Küste hoch, weiterhin eine traumhafte Straße. Zur Veranschaulichung: ich hatte einen Track auf dem Navi (in lila), der alle hundert Meter (was ja irgendwie nicht viel ist) einen Trackpoint gesetzt hat, und dem ich gefolgt bin. Die tatsächlich gefahrene Strecke ist dunkelblau dargestellt:

So wirkt es hoffentlich glaubhaft wenn ich sage, dass es die ganze Zeit nie wirklich geradeaus ging, sondern immer und nur von einer Kurve in die nächste.
Unterwegs dann ein echter „lost place“ : eine alte Silbermine (auch Blei und Kupfer wurde ab dem 16. Jahrhundert gefördert), die Anfang des 20. Jahrhundert aufgegeben wurde. In den 60er Jahren erwog Frankreich, hier Atombomben-Tests durchzuführen, aber die Korsen waren (wen wundert’s) dagegen. So bleibt ein wundervolle lost place:








Und dann waren wir sogar IM Meer:

Durch Calvi sind wir dann recht schnell durch, ein schönes Städtchen aber völlig mit Souvenirgeschäfterln und „real typical Food“-Restaurants überflutet. Der Rückweg nach Osten verlief dann etwas mühsam, diesmal war die Straße in einem erbärmlichen Zustand, ein Gerappel (bei mir) und Geklapper (beim Hufschmied) auf dem ganzen Rückweg über einen Pass, der in einem Motorrad-Heft lobend erwähnt wurde (ich werde mal einen Leserbrief schreiben).

In unserer „Stammkneipe“ gab es dann nach zwei Bier einen Pastis aufs Haus:

Und so endete der Tag nach immer noch viel Pausenzeit (wir seien ja auch im Urlaub, murmelte der Hufschmied).

Ist die Fremdenlegion noch in Calvi stationiert? Bei meinem Besuch in Calvi 1986 waren sie noch sehr aktiv. Fallschirmspringen und Joggen mit Gepäck.
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Da hab ich nicht nachgeschaut…
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