… ersetzt den Zufall durch den Irrtum, so heißt es (Original wahlweise von Albert Einstein, Peter Ustinov oder dem Münchner Universitätsprofessor Werner Kirsch. Nichts genaues weiß man nicht).
Jedenfalls ist die Planung einer Motorradtour ein freizeitliches Unterfangen. Lange Nächte, viele Hefte und Reiseführer lesen, und tiefer Zoom in die Basecamp-Karte lassen dann das optimale Abgrasen einer an sich überschaubaren Insel (180 mal 90 Kilometer) entstehen. „Traveling salesman problem“ gelöst.

Das „Basecamp“ ist fast in der Mitte der Insel: in Corte. Ehrlicherweise gibt es auch nix anderes nahe der Mitte. Aber dafür nettes großes Appartement, ich kann alles mitnehmen und bin tagsüber nur mit Daypack unterwegs, das entspannt. Die knapp 2.400 Kilometer werden wir in 7 Fahrtagen natürlich nicht schaffen, aber „Mann“ braucht ja Herausforderungen.

Ich werde erneut mit Paul dem Hufschmied unterwegs sein, er mit seiner Tiger 800 (links), ich mit der bewährten KTM 690 Enduro (wieselflink in diesem engen Geläuf), die frisch aus der Werkstatt kam (nach der Marokkotour waren einige Sachen zu machen, wer erinnert sich nicht an das Kupplungsdrama?)


Und warum Korsika?
- Weil Motorradfahrers-Traum: Kurvig bis zum speien, Berge, Meer, Wälder, und das auf engstem Raum.
- Weil irgendwie aus dem Radar: Wen ich auch immer anspreche, ich ernte Fragezeichen „Korsika? Stimmt, war ich noch nicht, klingt gut.“
- Weil naheliegend. 10 Stunden mit dem Auto und Hänger nach Genua, über Nacht mit der Fähre, und am nächsten morgen stehst du auf der Insel.
- Weil international: Aktuell französisch, kulturell auch viel Italien drin, natürlich auch rein korsisch, und wer noch so alles in den letzten 2000 Jahren die Insel eroberte: Alle ließen sie irgendwelche Kulturbruchstücke zurück. Das klingt spannend.
Also, Mopeds auf den Hänger spannen, Koffer ins Auto, und morgen früh geht’s los.