Resümee

Die Pyrenäen sind nicht besser als die Alpen, sie sind anders. Nun, das klingt nicht überraschend, soll aber der Hinweis sein, das eine Gebirge nicht mit dem anderen zu vergleichen. Mir kamen die Pyrenäen weitläufiger vor, d.h. längere Strecken ohne Kaff, teilweise mit Pässen ohne ersichtlichen Sinn (da rauf, ein Pass ohne Hütte oder irgendwas, und dann wieder runter, dazwischen kaum ein Haus). Bemerkenswert waren die klimatischen Unterschiede zwischen der Nord- und der Südseite, in dieser krassen Form kenne ich das nicht aus den Alpen. Entsprechend verändert sich die Flora: Die Nordseite fast dschungelartig und über der Baumgrenze bemoost, die spanische Seite viel nadelbewaldet und nacktes Gestein. Der ständige Wechsel zwischen den Nationen vergeht nahezu unbemerkt, oft ohne irgendeinen Hinweis, dass soeben eine Landesgrenze überfahren wurde. Spätestens an der Tankstelle merkt man es: In Spanien ist der Sprit billiger.

Zum Pässejagen sind die Pyrenäen nichts, dafür gibt es zu wenige, und die Anfahrt ist teilweise recht lang. Dafür viele schattige Täler, und immer ein Fluss an der rechten oder linken Seite. Die Flüsse waren zu dieser Hochsaison oft bevölkert von Rafting-Booten und Badenden, wie überhaupt im August schon recht viel Verkehr unterwegs war. Der sich jedoch in kleinen Nebenstraßen schnell verlor, aber nicht dafür schützte, in engen Kurven dann doch knapp auf der Haube eines Wohnmobils zu kleben. Konzentriertes Fahren war zu jeder Sekunde notwendig. Das erklärt dann auch, warum wir Abends hinreichend erschöpft waren und selten mehr als 300 Kilometer schafften.

Die Gastronomie in Spanien sei noch lobend erwähnt, aber das ist auch keine Überraschung. Gleichwohl Frankreich ja nun auch hohen Wert auf gutes Essen legt, so hatte ich an der spanischen Küche mehr Freude, ob Tapas oder Menü. Und das Bier kostet nur einen Bruchteil. Mir bleibt unverständlich, warum ein großes Bier in Frankreich 6 bis 8 Euro kostet, in Spanien hingegen weniger als die Hälfte (also eigentlich „Normalpreis“).

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