Die Hoffnung, in der Früh wieder gutes Wetter zu haben, wurde naturgemäß nicht erfüllt. Aber es war zumindest trocken, und so bin ich nach dem ersten Kaffee das Stilfser Joch zum Warmwerden wieder in 48 Kehren hoch. Und tatsächlich auf trockenem Asphalt. Als ich an der Westrampe unten war und das Wetter immer besser wurde, bin ich nochmal hoch, da die Westrampe schöner zu fahren ist, die Kehren nicht gaaanz so eng, und mehr Abwechslung.

Als ich auf halber Höhe einen einsamen BMW R1200 Fahrer überholte, blieb der auf einmal dran. Ok, in den Kehren tat er sich etwas schwerer, aber mit seinen 140 PS kam er auf den Geraden wieder dran. Oben kamen wir ins Gespräch. Die kleine KTM sei ja wie Mountainbike nur mit besserem Akku, er habe bewundert wie lässig ich in den Kehren das Motorrad bewegt hätte. Er suche ja noch was „Kleines“ für Zuhause (Ulm), mit seinem fetten Reisedampfer sei er zwar schnell in den Alpen, die BMW liegt auch bei 230 gut auf der Bahn, aber hier auf den Pässen sei sie halt doch behäbig. So entspann sich ein nettes Gespräch, und nach einer halben Stunde trennten sich unsere Wege.
Ich bin dann endlich meiner Route gefolgt und traumhaft einsame Straßen gefahren, das Wetter war genauso traumhaft.



Am Ende habe ich wieder im gleichen Hotel in Stilfs eingecheckt wie gestern, und bin noch eine kleine Runde über den Umrail (Schweiz) nochmal zum Stilfser hoch. Dabei hatte ich zwei offenbar erfahrene Pässe-Jäger vor mir (mit fetten Teilen), da hatte ich dann doch meine Mühe ihnen zu folgen.
Beim Abschwingen ins Hotel erneut 48 Kehren abwärts musste ich mich dann doch einem GS-Fahrer geschlagen geben: in den Kehren waren wir gleich schnell, aber er gab auch bergab Gas, und da musste ich das erste mal in meiner jungen 690-Karriere eine GS davonziehen lassen.
Die kleine KTM sieht halt auch schon aus wie ein Spielzeug , hier auf dem Parkplatz vom Hotel:

Zur Dokumentation:
